Amphietheater


Loom


gesponnen


"...In Mexico City they somehow wandered into an exhibition of paintings by the beautiful Spanish exile Remedios Varo: in the central painting of a triptych, titled "Bordando el Manto Terrestre," were a number of frail girls with heart-shaped faces, huge eyes, spun-gold hair, prisoners in the top room of a circular tower, embroidering a kind of tapestry which spilled out the slit windows and into a void, seeking hopelessly to fill the void: for all the other buildings and creatures, all the waves, ships and forests of the earth were contained in this tapestry, and the tapestry was the world [...] She had looked down her feet and known, then, because of a painting, that what she stood on had only been woven together a couple thousand miles away in her own tower..." (Crying of Lot 49, Thomas Pynchon)


Bordando el Manto Terrestre


umsponnen


weaving lights


Multilog


Orte verwoben durch die Zeit


"...Im Gegensatz zu Newton und Schopenhauer glaubte Ihr Ahne nicht an eine gleichörmige, absolute Zeit. Er glaubte an unendliche Zeitreihen, an ein wachsendes, schwindelerregendes Netz auseinander- und zueinanderstrebender und gleichgerichteter Zeiten. Dieses Webmuster aus Zeiten, die sich einander nähern, sich verzweigen, sich scheiden oder jahrhunderteland nicht voneinander wissen, umfaßt alle Möglichkeiten. In der Mehrzahl dieser Zeiten existieren wir nicht; in einigen existieren Sie, ich jedoch nicht; in anderen ich, Sie aber nicht; in wieder anderen wir beide. In dieser Zeit nun, die mir ein günstiger Zufall beschert, sind Sie in mein Haus gekommen. In einer anderen haben Sie mich, da Sie den Garten durchschritten, tot angetroffen; in wieder einer anderen sage ich dieselben Worte, aber ich bin ein Trug, ein Phantasma. ..." (Der Garten der Pfade, die sich verzweigen, Jorge Luis Borges)


Bergerac








Nexus





Detroit


Detroit


Rheinsberg, Warenthin, Kargas, Canow, Strasen, Priepert, Fürstenberg. Während unseres Weges muss ich an Wege denken, an verschiedene zeitliche Ebenen / Zeiten, die sich auf einem Wegpunkt treffen und so sich miteinander verknüpfen und verweben.
Ein Wegpunkt existiert in verschiedenen Zeiten. Gleichzeitig.
Vergangen, Gegenwärtiges und Zukünftiges treffen aufeinander. Themen verweben sich, die eigentlich nichts miteinander zutun haben [scheinen]. Aber der Ort, an dem man verweilt hat verbindet sie. Kreise und Linien. Eine verknüpfte Karte auf mehreren Ebenen. Welche solche Wegpunkte gibt es?
Priepert, unsere erste Kanufahrt, heute das Ende unseres Weges. Warenthin, der Beginn der Reise, bereits berührt/passiert beim Lauf ans Meer. Canow, abgedriftet früher bei Unwetter, gestrandet auch dieses Mal im Regen. Endlich Regen. Fürstenberg, ein Lauf nach Lychen, nach der Nadel im Bein, Lychen II, Wildschweinlauf, Startpunkt eines Weges vor ein paar Wochen und Endpunkt unserer Reise dieses Mal.
An solchen Wegpunkten treffen verschiedene Wege aufeinander [nicht nur meiner, unserer]. Themen werden einmal aufgeworfen und ziehen dann auf unseren Wegen Kreise durch die Zeit.



Das erste was ich sehe, wenn ich die Treppe des U-Bahnhofes nach oben in den Stadtraum steige, sind Häuser: Betonklötze, riesige Wohnkomplexe, mehrstöckig, neben Altbauten. Über die Jahrzehnte wurde verschiedenstes um den Platz herum gebaut. Eine wilde Mischung aus Baustilen und Farben. Weiß, grau, gelb, ochensblutrot, metallgrau, weiß-grau gestreift, lila, grau, grau grün, orange - so viel grau. Und auch wenn augenscheinlich jedes für sich steht, haben sie sich mit der Zeit zu einem Ganzen verwoben.
Der Kotti ist eine Ansammlung von Dingen, die oft scheinbar nicht zusammenpassen und zusammengehören. Und doch oder gerade deshalb. Verschiedenste Menschen leben über-, neben-, unter-, gegenüber von- und parallel zueinander, miteinander an diesem Ort. Wie einzelne Fäden, die sich im urbanen Raum treffen, umschlingen, kreuzen, umgarnen, verwickeln, verknüpfen.



Wolle


verweilen/Multilog


verweilen/Multilog


Mit künstlerischen Mitteln und Methoden schaffen wir miteinander große Bilder, aber eigentlich geht es um etwas anderes. Wir bringen verschiedene Perspektiven und Stimmen - Fäden - zusammen, verknüpfen sie, weben auf diese Weise miteinander an unserem sozialen Gefüge, (wie passend, dass Gefüge im Englischen mit "fabric", Stoff, übersetzt wird). Ich führe einen Faden durch das Fadengitter - darüber, darunter, darüber, darunter, darüber, darunter. Ich kämme ihn glatt und ändere die Richtung. Ich führe den Faden wieder durch das Fadengitter jetzt - darüber, darunter, darüber, darunter, darüber, darunter. Ich wiederhole diesen Vorgang, immer wieder, Bahn für Bahn.
Für eine Bahn brauche ich immer etwas Zeit. Wenn ich hetze, verliere ich schnell den Faden, verheddere mich. So wächst langsam das Geweb(t)e. Dinge brauchen Zeit. Und ich muss an uns und unseren Stadtraum denken. Gemeinsam ein soziales Gefüge zu gestalten braucht auch Zeit. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, den man nicht hetzen kann, denke ich. Der wachsen muss, wie der Stoff, den ich gerade webe.



web - weben - codes - binäre codes - hoch runter - 0 1 - webstuhl und mathematik - weben und musik


Weaving the Urban Fabric


36 Geschichten/Multilog


36 Geschichten/Multilog


Weaving/Space


Kassandra/Maeandern


Misir


Istanbul garden


Weaving/Space


Paper Weave


Paper Weave


Patterns


Weaving the Urban Fabric


Gegenspieler


Weaving/Space


Verknuepfung


Gegenspieler


Weaving/Ways


Weaving/Ways


Paper/Konglumerat


Paper/Konglumerat


Woven Writing


Weaving/Essay